Der Raubritter von Wulfsahl

Auf dem Wulfsahler Burgwall, der an der heutigen Straße nach Karrenzin
liegt, soll einmal der Überlieferung nach ein Räuberhauptmann mit seiner Schar gehaust haben.
An der Grabower Landstraße, die in der Nähe vorbeiführte, räuberte er besonders oft. Meistens verbündete er sich dazu mit dem Räuberhauptmann vom Brenzer Burgwall.
Tagsüber war aus der Räuberhöhle kein Laut zu vernehmen. Aber wenn die Räuber nach geglücktem Beutezug auf ihre Burg kamen, dann feierten sie rauschende Feste. Der Wulfsahler Räuber hatte sich dem Teufel verschrieben.
Deshalb gelang es niemandem, ihn zu fangen.
Doch eines Tages war seine Zeit abgelaufen. Als er nichtsahnend des Weges zur Löcknitz ritt, erhob sich im Gras eine Schlange, so dass das Pferd scheute und er in ein Wasserloch viel, worin er jämmerlich ertrank.
Sein Geist aber spukt heute noch ruhelos auf den Wiesen zwischen Wasserloch und Burgwall.
Manchmal ist er auch auf einem Schimmel reitend gesehen worden. In dunklen Nächten hört man vom Burgwall her lautes Getöse. Dann sitzen dort die Räuber bei einem Gelage.

Autor: Burghard Keuthe, Parchimer Sagen

Der Raubritter von Wulfsahl - Plattdeutsch

Der Raubritter von Wulfsahl
Parchim

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