Auf dem Tobiasberg, an der Grenze zu Groß Godems, stand einmal ein Turm.
Deshalb nannte man den Berg auch Schlossberg. In diesem Turm hausten lange Zeit unbehelligt zwei Räuber. Aus dem Hinterhalt heraus überfielen sie die Kaufmannsleute auf der Grabowschen Landstraße und raubten sie aus.
Damit ihnen niemand auf die Schliche kam, wendeten sie eine List an. Sie nagelten ihren Pferden die Hufeisen verkehrt herum auf.
Wenn sie im Turm von ihrem schändlichen Handwerk ausruhten, sah es so aus, als wären sie ausgeritten. Und auch sonst zeigte ihre Spur immer in die verkehrte Richtung.
Doch dann gelang es den Parchimern, sie zu fangen. Sie wurden gnadenlos hingerichtet.
Der Turm verfiel und bald war nichts mehr zu sehen. Selbst der bezeichnende Name Schlossberg geriet in Vergessenheit.
Autor: Burghard Keuthe, Parchimer Sagen
Der Räuber vom Schlossberg bei Stolpe - Plattdeutsch